zuerst einmal einen herzlichen Dank für alle Zeit und Kraft und der Wunsch an alle, die mittun, dass es eine gesegnete Arbeit werden möge!
Grundsätzlich haben wir von der Art und Weise der Ausschilderung viel positives Feedback der Pilger gehört. An manchen Stellen jedoch ist es zu Verwirrungen gekommen. Das kann zum einen daran liegen, dass die Markierungen entfernt worden sind oder wir tatsächlich manche Ecke deutlicher kennzeichnen müssen.
Die Sorge um die Beschilderung des Pilgerweges ist eine schöne, aber natürlich auch verantwortungsvolle Aufgabe. Höchstes Ziel ist es, eine Wegführung so zu markieren, dass man sie auch ohne Karte finden kann. Bitte stellt Euch immer vor, selbst noch nie in der Gegend gewesen zu sein und nicht zu wissen, wohin der Weg weitergeht.
Dafür gibt es einige Hinweise, die Ihr bei Euren Nachschilderungstouren bitte mit einbezieht.
Markierungsträger
- Naturdenkmäler und kulturgeschichtliche Denkmäler (Bildstöcke, Quelleneinfassun-gen, Grenzsteine u.ä.) sowie Verkehrsschilder dürfen nicht mit Markierungen versehen werden. Allenfalls darf die Rückseite der Verkehrsschilder für Aufklebemarkierungen verwendet werden.
- Innerhalb von Ortschaften bieten sich die Pfosten von Verkehrszeichen, Ampeln, Straßenlaternen und die Straßenbäume an. Gemalt wird an Betonmasten oder Hausmauern. Bei letzterem immer den Besitzer fragen und nie ohne dessen Einwilligung malen.
- Im Wald gibt es meist genügend Markierungsträger. Möglichst dicke Bäume verwenden, sonst wachsen die Markierungszeichen zu schnell in die Breite.
- An Bäumen wird grundsätzlich gemalt. Geeignet sind Buchen, meiden solltet Ihr möglichst Kiefern und Birken (Rinde blättert). Rauhe Bäume mit Stahlbürste und Schaber reinigen und sanft glätten. Vorsicht ist bei Fichten geboten: das lose Rindenmaterial sanft entfernen, sonst setzt sofort der Harzfluß ein.
- Beim baumfreien Gelände ist die Markie-rung problematisch. Eventuell solltet Ihr Pfähle mit entsprechenden Richtungszeichen aufstellen lassen (möglichst von öffentlichen Trägern wie Gemeinden und Naturparke). Dazu ist die Einwilligung der Grundeigentümer notwendig.
- Bei Wegen entlang landwirtschaftlich genutzter Flächen ist bei der Aufstellung von Pfählen die Überbreite landwirtschaftlicher Fahrzeuge zu bedenken.
- Beschädigte Markierungen bitte VOLLSTÄNDIG entfernen einschl. Nägel oder Schrauben.
Markierungsregeln
- Die Markierungszeichen müssen auf Sicht angebracht werden, d.h. der Wanderer sieht das Zeichen und geht darauf zu.
- Markiert wird einer Höhe von etwa zwei Metern und auf keinen Fall zugewachsen durch Vegetation. Nehmt deshalb auf der nächsten Tour im Frühling (nach dem Blattaustrieb) eine Gartenschere/Säge mit.
- Jede Kreuzung und jeder Abzweig muss deutlich markiert werden. Das heißt, hinter jeder Abbiegung, also in der neuen Richtung, muss auf Sicht ein Bestätigungszeichen angebracht werden.
- Aller 300-500 Meter sollte auch auf gerader Strecke ein Beruhigungszeichen angebracht werden. Am besten, Ihr tragt in einer Karte die Markierungspunkte ein, um auch später festzustellen, wo eventuell ein Zeichen fehlt.
- Genagelt werden die Schilder an Holzmasten, evtl. Zaunpfähle (auch da fragen, wenn möglich) oder an Wegweiserschilder. An lebende Bäume BITTE nicht nageln, auch wenn der Forst das tw. selber mit Alunägeln tut.
- Die Aufkleber werden vor allem in Städten genutzt, dort an Stahllichtmasten, städtischen Hinweisschildern. Pfeile (blaue Folie) werden über oder unter dem Aufkleber angebracht.
- Bei vorhandenen Wanderwegen werden die Stellen genutzt, an denen bereits Markierungen gemalt sind. Da der Pilgerweg ein überregionaler Weg ist, wird das Symbol über den anderen angebracht.
Malen
- Gemalt wird mit den Euch übergebenen Schablonen in der Reihenfolge:
1. weißer Spiegel
2. blauer Untergrund
3. gelbe Muschel
Damit sind mehrere Gänge notwendig, da NICHT auf frische Farbe gemalt werden sollte (verläuft). - Acrylfarbe (Chlorkautschuk)
Die möglichst dicke Farbe wird mit Schablone mit einem kurz geschnittenen Pinsel auf die gereinigte und geglättete Baumfläche aufgetupft. - Nicht vergessen, die Schablone muß auf der Rückseite stets sauber gehalten werden.
- Bitte ergänzt, wenn nötig, den weißen Rahmen um die gemalten Zeichen (mög-lichst mit Schablone) – das hat nicht nur einen ästhetischen Vorteil, sondern ist dadurch um vieles besser zu sehen.
Kleben
- Für die Markierung durch Ortschaften sind die Aufkleber oft besser zu verwenden
Diese werden an glatten Flächen, z.B. Laternenpfosten, angebracht. - Der Untergrund muß sauber und trocken, die Lufttemperatur möglichst nicht unter 15 Grad C sein.
- Das Anbringen außerhalb des Handbereiches ist ratsam.
- Den Aufkleber mit einem weichen Lappen von innen nach außen andrücken, um Luftblasen zu vermeiden
Praktische Tipps
- Dem Maler sieht man die Arbeit an, eine Malerlatzhose ist angeraten. Daran kann man auch prima die Schablone reinigen.
- Ein Fahrrad oder eine mitgeführte leichte Trittleiter helfen, die Markierung in bequemer Höhe zu malen bzw. anzubringen
- Es hat sich bewährt, die Malerutensilien in einem eckigen Eimer zu tragen. So können die Farbbüchsen nicht umfallen und alles ist griffbereit.
- Bitte tragt in eine geeignete Karte die Standorte und Anzahl der Markierungszeichen ein, das erleichtert beim nächsten Mal die Vorbereitung.
- Stimmt Euch prinzipiell mit der Gemeinde (innerorts) und den örtlichen Wanderwegeverantwortlichen (bei Mitbenutzung vorhandener Wanderwege) ab.
- Man wird schnell betriebsblind, lasst die Markierung mal von einem Ortsfremden kontrollieren.
Was nehme ich mit?
- Rucksack mit Mundvorrat, Verbandszeug, Regensachen, kleines Handtuch
- Pilgerführer und wenn vorhanden die Wanderkarte MIT Pilgerweg
- Farbe, Verdünnung
- kurzgeschnittene Pinsel zum Tupfen
- Lappen, Haushaltsrolle
- Schablonen, Aufkleber, Pfeile, Schilder
- Nägel
- Hammer, Kneifzange, Schraubenzieher
- Drahtbürste, Schaber, Spachtel, Schleifpapier
- Gartenschere, Astsäge
- Behältnis für Abfall
Die Tipps und Hinweise stammen aus eigener Erfahrung bzw. den Veröffentlichungen des Deutschen Wander- und Gebirgsvereins und dessen Landesverbänden.